Vojta-Therapie für Babys und Kinder — das Konzept
Die Vojta-Therapie ist ein Behandlungskonzept speziell für neurologische Erkrankungen. Neurologische Erkrankungen bzw. Verletzung besonders des zentralen Nervensystems können dazu führen, dass gewisse Bewegungsmuster des Körpers nicht ausreichend koordiniert sind.
Was ist das Ziel von Vojta-Therapie für Kinder
Das Ziel der Vojta-Therapie ist es nun über spezielle Reflexaktivierung des Körpers die geschädigten Bewegungsmuster wieder auszulösen. Zum Auslösen gibt es zehn sogenannte „Zonen“ am Körper, die durch Druck- und Zug-Bewegungsmuster, bspw. das Reflexumdrehen und
Reflexkriechen (Reflexlokomotion), verursachen.
Selbst bei Neugeborenen sind diese Reize bereits vollständig auslösbar und beliebig oft reproduzierbar. Dies macht diese Therapie-Methode sehr wirkungsvoll bei entwicklungsverzögerten Säuglingen. Das wiederholte Auslösen dieser „reflexartigen“ Bewegungen führt weiterführend dann zu einer „Freischaltungen“ oder „Neubahnungen“ innerhalbdesfunktionell blockierten nervlichen Netzwerkes zwischen Gehirn und Rückenmark. Daraus kann dann ein physiologisches und für den Menschen normales Bewegungsmuster entwickelt und/oder gefördert
werden.
Bei folgenden Beschwerden hilft die Vojta-Therapie Ihrem Kind
Die Vojta-Therapie hilft nahezu jeder Bewegungsstörung und zahlreichen Erkrankungen, u.a.:
- Zentralen Koordinationsstörungen im Säuglingsalter
- Bewegungsstörungen als Folge von Schädigungen des zentralen Nervensystems (Zerebralparesen)
- Lähmungen der Arme und Beine (z.B. Plexusparesen, Spina bifida)
- Verschiedenen Muskelerkrankungen
- Erkrankungen und Funktionseinschränkungen der Wirbelsäule, z .B. Wirbelsäulenverkrümmung (Skoliose)
- Orthopädisch/ traumatologisch relevanten Schädigungen der Schulter und der Arme, der Hüfte und der Beine
- Mitbehandlung von Fehlentwicklung der Hüfte (Hüftgelenkdysplasie/-luxation)
- Problemen der Atmungs‑, Schluck- und Kaufunktionen
Ist die Vojta-Therapie schmerzhaft für ein Kind
Kurz gesagt: Nein!
Vergleicht man die Bewegungen innerhalb der Vojta-Therapie bspw. mit der Bobath-Therapie, ist festzuhalten, dass es bei Kindern, und gerade bei Säuglingen, zu Geschrei während der Behandlung kommen kann. Dieses Schreien ist nichts Ungewöhnliches und zum Teil sogar erwünscht, da die kleinen Patient*innen sich so in der ungewohnten Aktivität ausdrücken und diese wahrnehmen.
Physiotherapeutische Behandlung nach Vojta in unserer Praxis — das erwartet Sie
Sie als Eltern werden in der Vojta-Therapie so angeleitet, dass Sie als „Co-Therapeut*innen“ ihren Säugling bzw. ihr Kind täglich und natürlich auch in der Behandlung, unterstützen können. Das Auslösen der beschriebenen Zonen ist meist weitaus effektiver, wenn mehrere gleichzeitig ausgelöst werden — was sich mit mehr Personen realisieren lässt.
Auch für den Alltag werden Sie von unseren geschulten Physiotherapeut*innen angeleitet, sodass Sie nach und nach sicherer im Umgang mit ihrem Kind und dessen Behandlung werden.
Vojta oder Bobath — wo liegt der entscheidende Unterschied?
- Innerhalb der Vojta Therapie finden keine aktiven Bewegungsfunktionen statt
- Der Grund dafür ist die gezielte Anregung des Gehirns durch passive Druckzonen
- Die Bobath Therapie erfordert aktive Mitarbeiter der kleinen Patient*innen
- Der Grund dafür ist, dass aufgrund von provozierten Gleichgewichtsreaktionen physiologische
Bewegungsabfolgen ausgelöst werden und somit aktiv mit trainiert wird.
Fragen Sie bei der Terminvereinbarung nach dieser Therapieform, sofern Ihr Kind von einer
neurologischen Erkrankung oder einer Entwicklungsverzögerung betroffen ist und unsere
qualifizierten Vojta Therapeut*innen erarbeiten in der Behandlung mit Ihnen eine entsprechende
Lösung.